Kumulus e.V.

Juniorwahl

Umsetzung

Seit 1999 parallel zu Europwahlen, Bundestagswahlen, Landtagswahlen und Kommunalwahlen

Teilnehmer

Über 5,6 Millionen Schülerinnen und Schüler seit 1999

Ziel

Beitrag zur politischen Sozialisation im Sinne unser freiheitlich demokratischen Grundordnung

Effekte

Stärkung der parlamentarischen Demokratie und Steigerung der Wahlbeteiligung

Ausdehnung

Bundesweit in allen 16 Ländern mit allen Schulformen – ausgenommen Grundschulen

Prinzip

Zunächst steht das Thema Demokratie und Wahlen auf dem Stundenplan, abschließend wird dann in der Woche vor dem Wahlsonntag gewählt

Schirmherr/innen

Zwei Bundespräsidenten, zwei Bundestagspräsidenten und zahlreiche Landtagspräsidentinnen und Landtagspräsidenten

Seit dem Jahr 1999 führt der Kumulus e.V. bundesweit die Juniorwahl durch. Über 5,6 Millionen Jugendliche haben sich seither beteiligt und die Juniorwahl damit zum erfolgreichsten Lernort Demokratie für Schulen, Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie Abgeordneten in Deutschland gemacht. Bei dem Projekt geht es um das Üben und Erleben von Demokratie. Parallel zu Landtagswahlen, Bundestagswahlen und Europawahlen werden im Unterricht simulierte Wahlen inhaltlich vorbereitet und durchgeführt. Etwa einen Monat lang begleiten die Schülerinnen und Schüler ab Klassenstufe 7 aller Schulformen das Projekt.

Der Schwerpunkt der Juniorwahl liegt dabei in der politischen Bildung. Hierfür stehen den Lehrerinnen und Lehrern zahlreiche spezielle handlungs- und produktionsorientierte Unterrichtsvorschläge zum Thema „Wahlen und Demokratie“ als Anregung und Ergänzung zur Verfügung.

Der Höhepunkt für die Schülerinnen und Schüler liegt in einer bundes- bzw. landesweiten und schulübergreifenden Wahl – der Juniorwahl. Diese wird in der Woche vor dem jeweiligen Wahlsonntag durchgeführt. Um Punkt 18.00 Uhr wird dann am Wahlsonntag das Ergebnis bekannt gegeben.

Das Projekt steht in den Schulen auf zwei Hauptsäulen: dem Unterricht und dem Wahlakt. Zum einen sind es die Lehrerinnen und Lehrer, die das Thema im Unterricht behandeln, zum anderen sind es die Schülerinnen und Schüler, die den Wahlakt selbst organisieren. Als Wahlhelferinnen und Wahlhelfer eingesetzt verteilen sie Wahlbenachrichtigungen, legen Wählerverzeichnisse an und bilden einen Wahlvorstand.

Die Juniorwahl ist nicht nur eine Wahl, sondern ein handlungsorientiertes Konzept zur politischen Bildung: Am Ende des Unterrichts steht keine Klassenarbeit, sondern der Wahlakt auf dem Stundenplan.
Die Juniorwahl ist ein Angebot, lebendig wird es erst durch das Engagement in den Schulen. Die Teilnahme an der Juniorwahl ist für die Schulen freiwillig und kostenlos.

Die erste bundesweite Durchführung in allen 16 Bundesländern fand parallel zur Bundestagswahl 2002 unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Johannes Rau in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung mit 70.000 Jugendlichen und einer Wahlbeteiligung von 86 Prozent statt. Parallel zur Europawahl 2004 konnten zudem weltweit Deutsche Auslandsschulen eingebunden werden, gleichzeitig wurde das Projekt in Polen und Österreich durchgeführt. Nach der Schirmherrschaft von Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert zur Juniorwahl im Rahmen der Bundestagswahl 2017 beteiligten sich bundesweit 3.490 Schulen mit knapp einer Million Jugendlichen. Damit hat sich die Juniorwahl als größtes Schulprojekt zur politischen Bildung in Deutschland etabliert.