Projekt A
Im Herbst 1999 organisierte der Kumulus e.V. an Berliner Schulen Diskussionen zu dem Thema „Welche Fragen habt ihr an die Politik?“.
Dabei wurde ein Fragenkatalog erarbeitet, der die Distanz zwischen Jugend und Politik, der aber vor allem auch die Vorurteile und Vorbehalte aufzeigen sollte.
Ziel des Projektes war die Einrichtung eines jugendgerechten Informationsangebotes zur Schaffung von Transparenz politischer Entscheidungen. Um dieser Thematik Nachdruck zu verleihen, klingelten im November 1999 Jugendliche am Reichstag, um den Fragenkatalog abzugeben.
In einer symbolischen Aktion pflanzten anschließend die Jugendlichen bei Berlin mit 2500 Bäumen ein „A“.
Verbunden mit der Symbolik, dass sie auf ihre Fragen „A wie Antworten“ von der Politik erwarten, wächst seitdem auf einem Feld von ca. 2.000 Quadratmetern ein A aus Lärchen (lat. larix decidua). Umrahmt von Waldkirsche (lat. prunus avium) steht und wächst es nun als ständige Erinnerung dafür, dass die Jugendlichen Antworten erwarten.
Und es ging weiter: Die Aktion wurde nochmals vorbereitet und am 26. Mai 2000 wurde das Klingeln dann von Bundestagspräsident Wolfgang Thierse gehört, der den Fragenkatalog entgegennahm und sich anschließend den Fragen von Schülerinnen und Schülern zum Thema "Politikverdrossenheit der Jugend oder Jugendverdrossenheit der Politik?" stellte.
Hier geht es zum Fragenkatalog, der im Jahr 1999 erarbeitet wurde.
18 Jahre später...
Sputendorfer Chaussee in Großbeeren, Brandenburg – Juli 2017
Google Maps Koordinaten 52.341835, 13.257402
„Was ist eigentlich aus den Bäumen geworden, die wir im Herbst 1999 als symbolische Aktion gepflanzt haben?“ ...dachte sich der Kumulus e.V. und fuhr an einem Sommertag kurzerhand an den Ort zurück, den Sie vor 18 Jahren als Jugendliche für das Projekt „ A wie Antworten“ ausgewählt hatten.
Auf einem Feld bei Berlin pflanzte damals eine Schulklasse 2500 Lärchen in Form eines As – „A wie Antworten“. Denn die 23 Jugendlichen des Kumulus e.V. aus Berlin hatten viele Fragen, vor allem an die Politik und wollten Antworten. Antworten auf Fragen, die völlig selbstverständlich erscheinen, doch auf die Politiker keine Antworten gaben.
1999: Die Pflanzung der Bäume
Geprägt von der CDU-Spendenaffäre, der Shell-Jugendstudie, die eine immer größere Distanz zwischen Jugend und Politik konstatierte, wollten sie etwas tun gegen die vorherrschende Politikverdrossenheit. So organisierten sie an Berliner Schulen Diskussionen zu dem Thema „Welche Fragen habt ihr an die Politik?“ und sammelten die Fragen in einem Fragenkatalog als Sprachrohr der Jugend.
Warum sind alle Politiker so alt?
Sebastian 19 Jahre
Was ist an der Jugend nicht ernst zu nehmen?
Christine 19 Jahre
Am 26. Mai 2000 klingelten sie am Reichstag und überreichten dem damaligen Bundestagspräsident Wolfgang Thierse den Fragenkatalog mit der Forderung eines jugendgerechten Informationsangebotes vom Bundestag.
Nach einigem Suchen fanden sie, umrahmt von Waldkirschen, ihre Lärchen und sahen sprichwörtlich den Wald vor lauter Bäumen nicht. Sie ließen eine Drohne steigen und sahen aus der Vogelperspektive, dass aus den Lärchen nach knapp 20 Jahren nicht nur große Bäume geworden waren, sondern man klar und deutlich das A erkennen kann.
„Es ist ein tolles Gefühl, nach so langer Zeit an diesen symbolträchtigen Ort zurückzukehren und zu sehen, dass aus den Bäumen ein richtiges A geworden ist.“, so Gerald. „Wir sind natürlich auch älter geworden und die Fragen sind vielleicht andere geworden aber worauf wir immer noch warten, sind Antworten auf unsere Fragen von damals... Auch die Jugendlichen von heute erwarten Antworten von der Politik.“, stellt Navin fest.
So wächst das A aus Lärchen weiter, als Erinnerung dafür, dass Jugendliche Antworten von der Politik erwarten - damals, heute und in der Zukunft.
2017: Was daraus geworden ist